Pressemitteilung zur Ausstellung /
press release of the exhibition
"surprised to be"
Ort / location: | Galerie Sima, Hochstrasse 33, 90429 Nürnberg |
Eröffnungswoche / opening: (statt eines Eröffnungsabends) |
Dienstag bis Samstag,15. bis19. September, jeweils 19 – 21 Uhr und Sonntag, 20. September, 15 – 18 Uhr |
Dauer der Ausstellung / exhibition period: | bis 14. November 2020 |
Öffnungszeiten / opening times: | Besuch der Ausstellung während der Corona Krise ist nur nach Terminvereinbarung möglich. (t. +49 (0)911 263 409, +49 176 8352 7491, contact@simagalerie.de) Visiting the exhibition during the Corona crisis is only possible by appointment. |
Pressetermin / press conference: | Dienstag, 15. September 20120, 11 - 12 Uhr |
Der Künstler wird anwesend sein | |
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SURPRISED TO BE – ÜBERRASCHT, ZU SEIN
To be = to exist, to live, to draw breath, to have life, to be alive, have being
Sein = sich in einem bestimmten Zustand, in einer bestimmten Lage befinden; sich bestimmten Umständen ausgesetzt sehen; eine bestimmte Eigenschaft, Art haben
Wie, inwiefern und wo kann man wirklich „sein“, in einer Gesellschaft bestehend aus Regeln, Zwängen, Normen und Grenzen? Gibt es trotz des knapp bemessenen Platzes für den Einzelnen dennoch die Möglichkeit zur Individualität?
Es geht um eine schier nie endende Suche größtmöglicher Abstraktion und Verfremdung des Bekannten. Das Abtasten aller (gebliebenen) Möglichkeiten, die Dehnbarkeit der feststehenden Begrifflichkeiten, das Ausdifferenzieren von Ähnlichem, das Ausloten und Überschreiten der vorgegebenen Grenzen (der inneren und äußeren).
„Das Machen“ steht dabei im Zentrum allen Tuns: Das Anfangen-zu-machen, das Weiter-Machen, das In-Bewegung-bleiben, das Sich-selbst-beibringen, das Selber-machen, das Motiviert-bleiben, ... aus „nichts“ etwas machen.
Dabei spielt das Träumen eine große Rolle. Der Traum als Ort des freien Denkens, des freien Gestaltens. Die „Roh-heit“, das Archaische seiner Zeichnungen, zeigt trotz kindlich-naiver Bildsprache den Ernst, mit dem Hien seine Träume und Visionen verfolgt und an ihnen festhält. Sie sind Tagebuch-artige Gedankenskizzen.
Wie viel Traum kann in die Realität eingewoben werden, um dem individuellen Wunschraum näher zu kommen?
Der öffentliche Raum als wichtiges Experimentierfeld, um die Schwellen zur Gegensätzlichkeit zwischen eigener Welt und Umfeld, zwischen dem eigenen >Ich< und dem >Außen<, abzutasten. Wenn sich Luca Hien im Trainingsanzug wie PacMan von links nach rechts und von unten nach oben durch die Stufen des Nürnberger Hauptbahnhofs „frisst“, kommt es zur Konfrontation zwischen den eigenen und den äußeren Regeln.
Reibungspunkte können bereichernd und antreibend sein, sie bergen aber auch ernsthafte Konflikte. Indem sie die eigenen Lebensentwürfe immer wieder neu durchdenken und hinterfragen lassen, kann dies schließlich zu Existenzängsten führen und in einer Art inhärentem Weltschmerz münden. Die Interaktion, die aktive Teilhabe und Mitbestimmung an der Gestaltung von Umgebung ist darum unabdingbar, um einem Gefühl der Ohnmacht zu entkommen; sich von ihr nähren, ihr Fragmente entnehmen und sie in die eigene Welt übersetzen.
Er selbst in seiner Umgebung und sein Anteil darin, das ist das, was Hien auf multimedialem Wege sucht zu ergründen. Ob Performance, Zeichnung, Malerei, Film oder Skulptur – Symbole, Schriften, Zeichen und Worte tauchen dabei immer wieder in seinen Arbeiten auf, die er zusehends von ihrer Eindeutigkeit löst und ihnen somit Eigenständigkeit verleiht. Eben diese Rückgewinnung der Autonomie der Dinge sowie das Umwerfen altbekannter Konzepte und Wahrheiten wird letztlich auch in der Form seiner Arbeiten zum Ausdruck gebracht. Sei es der Leinwandstoff, der sich von seinem Keilrahmen losgesagt hat, um stattdessen frei im Raum schweben zu können, oder sei es das Vermischen von Genre- und Technikgrenzen und –gesetzen: Luca Hien ist auf der Suche nach seinen eigenen Grenzen und Methoden.
Laura Tschaikowsky
Weitere Informationen sind in der Galerie zu erhalten. / More information is available at the gallery.
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updated2020-09-01