Dellbrügge & de Moll

Dellbrügge & de Moll 
Camp der Renegaten

Galerie Sima, 31.3.-23.5.2015

Die Künster verlassen die Stadt. Seit Jahren schon zieht es sie fort aus Nürnberg, Stuttgart, Hamburg, Köln… Das Ziel ist klar: Berlin. Berlin ist eine Stadt der Beginner und liebt seine Neuankömmlinge. Rund 10.000 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt sind mittlerweile in Berlin gelandet. Die meisten leben prekär und haben nicht viel von dem Glamour, den sie der Kunststadt Berlin verleihen. Was wenn sie bleiben und in Berlin alt werden? Wohin mit den Kunstgreisen in 30, 40 Jahren? 

Dellbrügge & de Moll setzten das Thema im Rahmen der Großen Weltausstellung 2012 auf dem Tempelhofer Flugfeld Berlin auf die Agenda. Mit dem „Camp der Renegaten“ stellten sie ein Siedlungsprojekt für die alternde Berliner Künstlercommunity vor. Die Galerie Sima zeigt nun in ihrer vierten Einzelausstellung von Dellbrügge & de Moll eine Reflexion des Projektes.

Seit 1987 leben Dellbrügge & de Moll in Berlin. In ihrer Zusammenarbeit gehen sie der Frage nach, wie gebaute Umwelt unser Zusammenleben bestimmt, untersuchen Formen der Aneignung urbaner Territorien, entwerfen Planspiele zur Besetzung, Strategien der Umetikettierung und Umnutzung von Raum. Das Verhältnis von Kunst und Macht und die Rolle von Künstlern als Akteuren der Polis sind dabei stets präsent.

Dellbrügge & de Moll wurden u.a. mit dem Kunstpreis Villa Romana und  dem Kunstpreis Berlin/Bildende Kunst ausgezeichnet und erhielten zahlreiche Stipendien. Sie realisierten Projekte im öffentlichen Raum in München, Oslo, Berlin und São Paulo. Ihre Arbeiten wurden gezeigt in: Hamburger Kunsthalle, Hamburger Bahnhof Berlin, Berlinische Galerie, ICA Moscow, K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Westfälisches Landesmuseum Münster, ZKM Karlsruhe u.a.. 2012/13 hatten Delbrügge & de Moll eine Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin inne.

Nürnberg, 10.3.2015